„Es gibt kein schlechtes Wetter…“
Vom Regen ließen sich die 500 Pfadfinder beim Pfingstturnier nicht beeindrucken
Veranstaltungen auf Bezirksebene geben Pfadfinder immer wieder die Möglichkeit, andere Pfadfinder kennen zu lernen und Erfahrungen auszutauschen. Die im zweijährigen Rhythmus stattfindenden Pfingstspiele des Bezirks Hohenzollern der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) haben schon seit den 70er Jahren Tradition. Dieses Jahr organisierte der Hechinger Pfadfinderstamm St. Martin das Pfingstlager, rund 500 Pfadfinder aus der Region bauten über die Pfingstfeiertage ein riesiges Zeltlager auf einer Weise bei Boll auf.
Zehn Pfadfinderstämme bilden den Bezirk „Hohenzollern“ der DPSG: Aus Haigerloch, Heiligenzimmern, Fischingen, Salmendingen, Melchingen, Sigmaringen, Bingen, Pfullendorf und Ostrach reisten Pfadfinder am Samstag zum diesjährigen Pfingstturnier nach Boll. Am Ende tummelten sich gar noch mehr als die angemeldeten 475 auf dem Lagerplatz.
Der Hechinger Pfadfinderstamm St. Martin zeichnete sich dieses Jahr für die Organisation verantwortlich und hatte schon über eine Woche lang die nötige Infrastruktur wie Waschstellen, Kochzelte und Aufenthaltsräume aufgebaut. Außerdem hatten die Hechinger das Lagermotto „Arche Noah“ bestimmt. Für die Pfadfinder ist die Arche nicht nur ein Symbol für das tägliche Leben, sondern symbolisiert zugleich den Aufbruch in eine neue Zeit, in der man Fehler aus der Vergangenheit nicht wiederholen will. Gemeinsam wollen die Pfadfinder des Bezirks Hohenzollern diesen Aufbruch wagen.
Passend zum Motto verkörperte der der angereisten Stämme eine Tierart. Die Hechinger waren beispielsweise als „Maulwürfe“ angetreten. Speziell für das Pfingstturnier hatte die Hechinger Pfadiband ein Lagerlied geschrieben, das sich ebenfalls mit der Thematik der Arche Noah auseinandersetzt.
Ein gigantisches Zeltlager bauten die Pfadfinder auf. Von „Kohten“ über „Jurten“ bis hin zu „Hansis“ war fast jedes Zeltmodell vertreten. Lagerbauten aus Holz und Seilen, wie das Lagertor oder der Bannermast, rundeten das Gesamtbild ab; auf einer Anhöhe thronte die mehrere Meter hohe Jurtenburg.
Regen und Matsch machten das Lagerleben schnell zu einer Schlammschlacht. Doch Pfadfinder lassen sich davon nur wenig beeindrucken, schließlich gibt es für sie „kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Ausrüstung“. Bei strömendem Regen wurde das Lager am Samstag von den Bezirksvorständen im Freien eröffnet, die Stammesvorsitzende der Hechinger, Susanne Späth, begrüßte die vielen Besucher im Namen der Gastgeber. Worte über das Wetter verlor nur Dieter Gaiser vom Diözesanvorstand, der die Pfadfinder vom Bezirk „Hohenzollern“ offensichtlich nur schlecht kennt.
Viel zu schnell gingen die drei Tage in Boll mit den Wertungsspielen und zahlreichen anderen Aktivitäten vorbei. Doch schon im Sommer gehen die Pfadfinder wieder auf große Fahrt, die Sommerlager werden bereits vorbereitet. Und 1998 finden bereits die nächsten Pfingstspiele in Pfullendorf statt.