Pfadfindersommerlager im Berner Oberland
{joomplu:2844 left}Auch dieses Jahr machte sich wieder eine Gruppe Pfadfinder auf, um am Anfang der Sommerferien ein paar gemeinsame Tage zu verbringen. Diesmal verschlug es die Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren ins Berner Oberland in der Schweiz.
Den diesjährigen Lagerplatz, welcher auf 1550 Höhenmetern lag, erreicht die Gruppe erst, nachdem eine nicht ganz alltägliche Einbahnstraßenregelung verstanden werden musste. Der Lagerplatz befand sich direkt am Fuße einer Gebirgskette mit zugehörigem Gletscherfluss. Noch am ersten Tag wurden Schlafzelte und Aufenthaltszelte aufgebaut. Am nächsten Tag wurde dann der restliche Lageraufbau, d.h. Küchen, Banner, Dusche, etc. in Angriff genommen. Daraufhin konnte der Lageralltag seinen Lauf nehmen. Ein Erlebnis für alle Lagerteilnehmer war sicherlich auch das alltägliche Waschritual im Fluss. Manche schafften es sogar, den eisigen Fluss als Badewanne zu verwenden, der Rest hingegen zog eine Dusche mit über dem Feuer aufgewärmtem Wasser vor.
In den kommenden vier Tagen stand eine Stadtbesichtigung von Bern inklusive Stadtspiel, sowie eine Exkursion, bei der die Jugendlichen Land und Leute kennenlernen konnten, auf dem Programm.
Das zweite Lagerwochenende wurde, bei traumhaftem Wetter, im Saanetal verbracht. Dort wurden die beiden stammeseigenen Raftboote zum Einsatz gebracht. Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder hatten, ausgerüstet mit Paddel, Helm und Neoprenanzug, in der kühlen Saane, trotz niedrigem Wasserstand, eine Menge Spaß. Die berüchtigte Saaneschlucht, eine turbulente und enge Stelle des Flusses, welche durch viele Stromschnellen und Felsblöcke gekennzeichnet ist, meisterten die einzelnen Bootsteams mit Bravour. Am Ende der Fahrt stand traditionell die Saanetaufe für die einzelnen Rafter auf dem Programm, welche sich durch eine Wasserfalldusche auszeichnet.
In der zweiten Lagerwoche stand am Anfang die Besteigung des Hausberges auf dem Programm. Früh morgens startete die Gruppe in Richtung Ziel, welches auf 2700 Meter lag. Der Weg führte auch an der Hütte des Senn vorbei, welcher den Hechinger Pfadfindern den Lagerplatz zur Verfügung stellte. Nach einem anstrengenden ersten steilen Anstieg wurde die Gruppe mit einer großartigen Aussicht über das Simmetal und den Lagerplatz belohnt. Nach der zweiten Etappe, welche die Pfadis noch weiter nach oben brachte, merkte man sowohl an den Schneefeldern unter den Füßen, als auch am gefrorenen Atem, dass man sich nicht mehr im Tal war, sondern bereits auf 2500 Metern. Trotz dieser Kälte konnten sich manche aus der Gruppe dazu überwinden, in den eiskalten Gebirgssee zu springen und ein paar Schwimmzüge zu machen. Erfrischt und gestärkt ging es nach einer kleinen Pause auf einem Rundweg die letzten 200 Höhenmeter hinauf. Am späten Nachmittag wurde dann der Rückweg angetreten.
Außer ihren Raftbooten hatten die Pfadis auch ihre Kanadier dabei, welche auf der Aare zum Einsatz kamen. Auch hier hatte die Gruppe mit dem Wetter außerordentliches Glück. Bei strahlendem Sonnenschein wurde die Fahrt von Thun bis kurz vor Bern mit einer Abkühlung der besonderen Art begonnen. Ein Großteil der Gruppe konnte sich überwinden, von einer zehn Meter hohen Brücke in die erfrischende Aare zu springen. Bereits nach wenigen hundert Metern gab es für die Kanadierfahrer eine kleine Schwallstrecke zu bewältigen, welche sich direkt unter einer Eisenbahnbrücke befand. Ein paar Kanadier-Zweierteams hatten mit dieser Stelle ihre Schwierigkeiten. Doch dank des guten Teamworks waren die gekenterten Boote schnell aus dem Wasser gezogen. Anschließend machten sich auch hier wieder ein paar Mutige auf den Weg zur Brücke, um von dieser in die Wasserturbulenzen zu springen und diese mit Schwimmweste zu meistern. Der Rest der Fahrt verlief eher ruhig, sodass auch genügend Zeit war, um sich neben den Booten im Fluss treiben zu lassen, oder einfach nur zu sonnen.
Als Gegenleistung für den zur Verfügung gestellten Lagerplatz stellte die Gruppe dem Senn einen Tag Arbeitseinsatz zur Verfügung. Dabei musste eine großflächige Kuhweide von Unkraut befreit werden. Der Pflasterverbrauch, verursacht durch Blasen an den Händen, war hierbei nicht unerheblich.
Den Lagerabschluss bildete dieses Jahr das traditionelle Pfadfinderversprechen. Bei diesem legen die Jugendlichen gegenüber der Gruppe ein Versprechen ab, welches sich inhaltlich an den Pfadfindergrundsätzen orientiert.
Auch dieses Jahr war das Sommerlager wieder ein voller Erfolg. Dies lag sicherlich auch an den tollen Möglichkeiten, welche im Berner Oberland geboten sind. Gerne wäre die Gruppe auch noch zum Klettern gegangen, aber hierfür spielte das Wetter leider nicht ganz mit. Dennoch mangelte es nicht an erlebnisreichem Programm, welches die Pfadis oftmals bis in den späten Abend hinein beschäftigte.