Der Weg ist der Weg, oder: unterwegs mit Olf
{joomplu:4973 left}Mit Rucksack, Zelt und einem Olf im Gepäck machten sich vier Rover am Samstag, den 08.08.2015 auf den Weg nach Nord-Westen. Warum Nordwesten fragt ihr euch: Wir uns auch.
Dem Starzeltal folgend, bei gefühlten 60 Grad im Schatten, ging es über Wiesen, Felder, zwischen Bäumen und Leitplanken entlang, bis ihre Füße und die mittlerweile zwanzig Olfs sie zur Rast zwangen. Bei einem freundlichen Bauern schlugen sie ihre Lokomotive auf und legten sich zur Ruhe. Dank der durch Mücken nicht sehr erholsamen Nacht ging es am nächsten Tag bereits bei Sonnenaufgang weiter.
Querweltein, querfeldein änderten sie die Richtung nach Nord-Osten, da sich endlich ein Ziel ergeben hatte: Stuttgart. Also machten sie sich auf, um im Zickzack durch den Schönbuch zu wandeln. Nachdem sie diesen hinter sich gelassen hatten, wurden sie vom Donnergrollen dazu gezwungen, ihr Lager aufzuschlagen, wobei die 30 Olfs kräftig mit anpackten. Durch den Wald und die aufgeschütteten Dämme blieb die Nacht trocken, nur eine Isomatte wollte sich das Spektakel nicht entgehen lassen und schaute unter der Zeltplane hervor.
Der nächste Tag brachte am nahegelegenen Tennisplatz Erfrischung und die Rover entließen einige Olfs in die freie Wildbahn. Dann ging es weiter: In Sindelfingen gönnten sie sich ein Mittagessen bei Ikea. Als Kontrastprogramm zur Stadt beschlossen sie ohne Wege quer durch den Wald zu marschieren. Dies führte zu seltsamer Routenplanung. Zitat: „Entweder es kommt ein Bach oder es kommt kein Bach und je nachdem müssen wir nach Osten oder nach Westen laufen“.
Sie kamen an zwei Bächen vorbei, erreichten aber treffsicher ihr Tagesziel. Dort angekommen stellten sie allerdings fest, dass dieses ein Feuchtbiotop war und daher denkbar ungeeignet zum Zelten. Ihnen blieb also nichts anderes übrig als weiterzulaufen.
Zum Glück gab es laut Karte einen weiteren See nicht weit entfernt, welcher jedoch nicht aufzufinden war. Im Schutze der Dunkelheit liefen sie also weiter gen Stuttgart, bis sie schließlich in einer Schutzhütte unterkamen. Nach diesem anstrengenden Marsch legten die Rover und die 50 Olfs sich schlafen.
Am nächsten Morgen kamen sie überraschend schon nach wenigen Minuten am Schloss Solitude an, wo sie ausgiebig frühstückten und sich dann durch den Großstadtdschungel schlugen.
Am Rosensteinpark angekommen rasteten sie kurz am Pumpsee und wurden dann mitsamt ihren 60 Olfs von zwei ehemaligen Leitern in Empfang genommen, bei denen zu Hause sie die Olfs in der Badewanne ertränkten. Danach klang der Abend bei Pizza, Cola und guten Geschichten aus.
Mit frisch gewaschener Kluft und wieder nur einem Olf im Gepäck ging die Reise für die jungen Rover weiter den Neckar entlang, bis sie schließlich ihre Route Richtung Süden änderten und sich so wieder ihrer Heimat näherten. Da sie schon recht früh ihr Tagesziel Neuhausen erreichten, ruhten sie sich auf einer schattigen Bank aus und machten sich in der kühleren Nacht wieder auf den Weg, bis sie hinter Nürtingen die Kräfte verließen und sie unter den Sternen schliefen.
Nun entschieden sie sich, die Sache ruhig angehen zu lassen und nur bis nach Reutlingen zu wandern. Dort kamen sie in einem Trainingsraum unter und hatten trotz Gewitter eine sehr geruhsame Nacht.
Die Gönninger Seen sollten das nächste Ziel sein, doch dort angekommen vermieste der Regen die Badestimmung der Rover und erneut von Donner und dunklen Wolken getrieben schliefen sie diesmal in der Scheune eines Bauern.
Des Nachts machten sich allerdings die Auswirkungen des als „Kein Trinkwasser“ deklarierten Brunnenwassers bemerkbar, weswegen die Route für den nächsten Tag gekürzt und die letzten zehn Kilometer mit dem Zug zurückgelegt wurden.
In Hechingen angekommen gingen die Rover mitsamt ihren Olfs wieder getrennte Wege.